VHS (Video Home System) ist ein 1976 von JVC entwickeltes Aufzeichnungs- und Wiedergabesystem für Videorekorder, das zuerst in Japan auf den Markt kam. VHS setzte sich als Standard für private Video-Magnetbandaufzeichnungen durch und wurde – trotz Entwicklung besserer analoger Systeme – erst durch ein digitales System abgelöst.
Eine VHS-Kassette enthält ein langes Magnetband, das beim Abspielen im Videorekorder von einer Spule auf eine andere gewickelt wird. Dabei läuft es langsam an der schnell rotierenden Kopftrommel des Videorekorders vorbei.
Die Trommel verfügt über zwei gegenüberliegende Schreib-/Leseköpfe, die abwechselnd verwendet werden, der Kopf mit Bandkontakt ist aktiv.
VHS speichert jedes Halbbild in einer eigenen Schrägspur auf dem Band. Progressive Video wird nicht unterstützt. Moderne Geräte mit Hifi-Stereo können analog kodierte Dolby-Surround-Signale aufzeichnen.
Das Magnetband hat eine Breite von 1,27 cm (1/2 Zoll) und bewegt sich mit nur wenigen Zentimetern pro Sekunde (PAL: 2,339 cm/s, NTSC: 3,335 cm/s). NTSC-Rekorder verwenden eine andere Bandgeschwindigkeit als PAL- und SECAM-Geräte.
VHS-C ist eine Version des VHS-Formats mit zwar verkleinerten Kassetten, jedoch identischem Spurbild und denselben technischen Parametern. Diese Mini-Kassetten waren speziell für Camcorder gedacht und fanden dank ihrer Abspielbarkeit mittels Adaptern in jedem herkömmlichen VHS-Videogerät eine enorme Verbreitung; auch von S-VHS gibt es eine solche Mini-Version: S-VHS-C.
Video 8 wurde 1985 entwickelt, um die bislang benutzten ½“ Videokassetten wie VHS oder Betamax im portablen Bereich zu ersetzen.
Das Magnetband ist 8 mm breit und die Kassette etwa so groß wie eine Musikkassette. Die geringe Größe der Kassetten versetzte Sony in die Lage, ähnlich wie andere Unternehmen mit VHS-C, kompakte Amateur-Videokameras zu bauen. Die Bänder hatten anfangs eine Laufzeit von 60 Minuten bei Normalgeschwindigkeit (SP), später wurden auch längere Bänder angeboten. Nachfolger von Video 8 wurde ab 1989 Hi 8 und seit 1999 Digital 8.
Hi 8 ist ein 1989 auf dem Markt eingeführtes analoges Videformat. Es entstand analog zum zwei Jahre vorher eingeführten S-VHS.
Hi 8-Kassetten sind von der Bauform her identisch mit Video 8-Kassetten und können auch als solche verwendet werden, beinhalten jedoch ein hochwertigeres Band mit einer höheren Magnetpartikeldichte sowie ein Kennloch auf der Unterseite, anhand dessen Hi 8-Geräte die Kassette identifizieren und auf den Hi 8-Modus umschalten. Die Bandgeschwindigkeit und somit die Laufzeit der Kassetten ist bei Video 8 und Hi 8 identisch. Hi 8 ist abwärtskompatibel zu Video 8, d.h. alle Hi 8-Geräte können auch Video 8 aufzeichnen und wiedergeben. Umgekehrt ist dies jedoch nicht möglich.
Im Vergleich zu Video 8 wird die Aufnahme in Signale für Farbe (C), Helligkeit (Y) und Hi-Fi-Ton aufgespalten. Diese werden getrennt übertragen, was zu deutlichen Qualitätssteigerungen führt. Auch ist die Bandbreite für das Helligkeitssignal erhöht und bei einigen hochwertigen Hi8-Geräten können zusätzlich zum Hi-Fi-Ton noch.
Insgesamt liegt die Qualität von Hi8 deutlich über der von VHS und Video8, kann jedoch nicht ganz mit S-VHS mithalten.
Die Weiterentwicklung von Hi 8 zur digitalen Aufzeichnung war die 1999 eingeführte Digital8-Technik. Das Digital 8-Format verwendet die herkömmlichen Hi8-Bänder, dabei nutzt Digital 8 für Aufnahme wie Ausgabe dasselbe Datenformat wie DV.
Aufgrund der im Vergleich zu Video 8 / Hi 8 höheren Bandgeschwindigkeit verkürzt sich die Laufzeit bei Digital 8 um ein Drittel, d.h. auf eine Hi8-Kassette mit 90 Minuten Spielzeit passen im Digital 8-Format nur 60 Minuten. Im Handel sind auch spezielle Digital 8-Kassetten erhältlich, dabei handelt es sich jedoch um ganz gewöhnliche Hi 8-Kassetten, es wurde lediglich die Aufschrift geändert und die Laufzeit korrekt für Digital 8 angegeben.
Digital 8-Geräte waren insbesondere für Umsteiger von Video 8 / Hi 8 zum relativ preiswerten Einstieg in die Digitaltechnik konzipiert, da sie in der Anfangszeit günstiger als Mini DV-Camcorder waren und obendrein teilweise die Möglichkeit boten, Video 8 / Hi 8-Kassetten wiederzugeben.